AXEL HÜTTE
EXHIBITIONS // 2011 // FRANKFURT
AXEL HÜTTE
FRANKFURT 2011 // EMETH
The show FRANKFURT 2011 // EMETH (in Hebrew EMETH stands for "truth" - METH means "death") at Galerie Wilma Tolksdorf presents recent works of Axel Hütte made in Frankfurt. Axel Hütte (*1951) is one of internationally most renowned fine art photographers. His works were shown in numerous outstanding institutions, such as MOCA Los Angeles, Solomon R. Guggenheim Museum, New York, Musée d'art moderne de la ville de Paris or Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid. Photographs of Axel Hütte are included in the collections of the most important museums of international modern and contemporary art.
The different works as a whole focus on the rapid changes of environmental reality, the alteration of urban and natural landscapes and the reception of the visible reality. In "Tableau Frankfurt am Main", 2011 Axel Hütte brings together postcards picturing the city before the 2nd World War with his own photographs of the present views of the city. By opposing images from different decades the artist hints us towards the diverse modes of representational images and the changes within the visual perception. Consequently and in an ironic way, Hütte chooses the format of an overdimensioned postcard - an out-dated medium of mass communication in today's society.
The perfectly composed photographs of nighttime cityscapes integrated by Axel Hütte feature the particular skyline of Frankfurt. Like all nighttime photographs of Axel Hütte those pictures were taken with extremely long exposure time - also in details one can find the examination of the notion of time which reveals the hidden and focuses the perception.
The artificial lights illuminating the darkness in "Ratskeller", 2011 create a shifting moment in the perception and constitute an irritating, magical atmosphere. Although the scene is deserted, or precisely because of the absence of people strong energy emanates from the image.
The works "Stadtwald-01" and "Stadtwald-02" reveal similar pictorial quality. Only at the second glance one does recognize the motif of a trembling forest being reflected in a lake. Those photographs are poetic on various levels - they are a reflection of a reflection of a reflection.
Despite the strong motif of cemetery the gentle images of Hütte capture the theme from an aesthetic angle; they avoid any topical drama and overdrawn emotionalism. The tombs are structurally completely embedded in the landscape and seem to be as naturally grown as the trees surrounding the scenery - the black-white photography underlines this homogeneous impression.
Axel Hütte creates images capturing the mysterious character and the atmospheric spirit of urban landscapes. By choosing ditone print as technique for his images he enhances the aesthetic effect: the uncoated paper used in this case is more sensual through its matte surface which differs from the glossy c-prints we also know from Hütte.
Mit der Ausstellung FRANKFURT 2011 // EMETH (EMETH hebräisch für "Wahrheit" - METH hebräisch für "Tod") präsentiert Galerie Wilma Tolksdorf neueste Arbeiten von Axel Hütte, die in Frankfurt am Main entstanden sind. Axel Hütte (*1951) gehört zu den international renommiertesten Fotokünstlern. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen bedeutender Institutionen, u.a. dem MOCA Los Angeles, dem Solomon R. Guggenheim Museum, New York, dem Musée d'art moderne de la ville de Paris sowie dem Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid zu sehen und sind in den wichtigsten Sammlungen weltweit vertreten.
Die unterschiedlichen Werke dieser Ausstellung thematisieren in ihrer Gesamtheit die sich rapide verändernde Realität, den Wandel von Stadt und Landschaft und die Rezeption von Wirklichkeit. In "Tableau Frankfurt am Main", 2011 vereint Axel Hütte alte Ansichtskarten der Stadt vor dem 2. Weltkrieg mit eigenen Fotoarbeiten der unmittelbaren Gegenwart. Mit der Gegenüberstellung von Bildern aus unterschiedlichen Dekaden führt uns der Künstler den jeweils eigenen Modus ihrer Darstellung sowie den Wandel der optischen Wahrnehmung vor. Dass er dafür die Form einer scheinbar trivialen überdimensionierten Postkarte, ein im Zuge neuer Medien und Technologien überholtes Massenkommunikationsmedium wählt, ist auf ironische Weise konsequent.
Die neuen perfekt komponierten Nachtbilder, die Axel Hütte hier integriert, zeigen die besondere Skyline von Frankfurt. Wie bei allen Nachtbildern von Axel Hütte ist ihr technischer Hintergrund die enorm lange Belichtungszeit - auch im Detail findet sich die Auseinandersetzung mit dem Thema Zeit, die das Verborgene sichtbar macht und die Wahrnehmung schärft.
"Ratskeller", 2011 schafft durch die Dunkelheit, das künstliche Licht und die verstärkten Farben eine Verschiebung der Wirklichkeit und eine irritierende magische Stimmung. Obwohl es menschenleer ist oder gerade deswegen, besitzt es eine starke Energie.
Eine ähnlich malerische Qualität findet sich in den Werken "Stadtwald - 01" und "Stadtwald - 02". Erst auf dem zweiten Blick erkennt man das Motiv der zitternden Waldlandschaft als Wasserspiegelung. Diese Arbeiten sind auf vielerlei Ebenen poetisch, sie sind die Reflexion einer Reflexion einer Reflexion.
Die sanften "Friedhof"-Arbeiten funktionieren auch rein formal-ästhetisch - trotz der speziellen Motivwahl (und ihrer inhaltlich-thematischen Interpretation als Transformation und Vergangenheit) wird somit jegliche Dramatik und überzogenes Pathos vermieden. Die Grabstelen fügen sich strukturell vollkommen und harmonisch in ihre landschaftliche Umgebung ein und scheinen ebenso natürlich gewachsen wie die hochragenden Bäume, die sie umgeben - dieser homogene Eindruck wird durch die Schwarz-Weiß-Darstellung verstärkt.
Dem Künstler gelingt es hervorragend das geheimnisvolle Wesen und die atmosphärische Stimmung der urbanen Landschaft festzuhalten und dies mit einem ästhetischen Effekt, den er über die Struktur des Papiers erzielt, noch zu steigern: Die auf Naturpapier belichtete Ditone-Prints haben im Vergleich zu Fotopapier eine stumpfere Oberfläche und sind sehr viel sinnlicher und weicher als die scharfen hochglänzenden C-Prints, die wir auch von ihm kennen.