Die Galerie Wilma Tolksdorf zeigt Arbeiten des Künstlers Jörg Sasse aus dem neuen Werkzyklus der 'Cotton Paintings'.
Während die Arbeiten aus den Werkreihen der 'Tableaus' und der 'Skizzen' bereits vorhandene Fotografien als Ausgangspunkt haben, basieren die neuen Arbeiten auf eingescannten Stoffen. In der anschließenden digitalen Bearbeitung entstehen Kompositionen von Formen und Strukturen, die eher an Malerei als an die klassische Vorstellung von Fotografie denken lassen.
Der Bezug zur Malerei ist bereits im Titel der neuen Arbeiten enthalten - ganz bewusst werden die Bilder als 'Paintings' bezeichnet. Jörg Sasse hat dafür Stoffe aus unterschiedlichen Archiven und Konvoluten gesammelt. Die einzelnen Muster werden am Computer editiert und zu neuen Bildkonfigurationen zusammengesetzt. Der Methode nach ähnelt sein Vorgehen dem des Collagierens. In den Ergebnissen sind oft Überlagerungen sichtbar.
Als mit Licht arbeitendes Gerät ist der Scanner als primäres Eingabemedium der Fotografie zuzurechnen. In der Bearbeitung bedient sich Sasse jedoch überwiegend der Methoden der Collage und der Malerei. Am Ende bleiben die Strukturen der unterschiedlichen Herstellung der verwendeten Textilien nicht nur sichtbar, sondern werden in ihrer Vergrößerung mitbestimmend für den großen taktilen Reiz der neuen Arbeiten. Hergestellt sind die Bilder mit pigmentierten Tinten auf Papier aus 100% Baumwolle. Die Oberfläche ist matt und offen.
Fragen nach den Bedingungen und der Bildwerdung eines fotografischen Abbildes, die Jörg Sasse in seinen 'Tabeaus' und 'Skizzen' formuliert, erfahren in den neuen Arbeiten eine konsequente Fortsetzung: Welche Kriterien definieren eine Fotografie, welche eine Malerei? Welche Bestandteile sind essentiell, um eine Fotografie von anderen Medien abgrenzen zu können? Und wie relevant oder verhandelbar ist diese Grenze im Kontext der zeitgenössischen Kunstproduktion?
Jörg Sasse (*1962) zählt heute zu den international renommierten Künstlern, die im Medium der Fotografie arbeiten. Seine Werke sind weltweit in bedeutenden Sammlungen vertreten, u.a. im Guggenheim Museum, New York, Banco Espirito Santo Photography Collection, Lissabon, MUMOK, Wien, Kunsthalle Zürich, Fotomuseum Winterthur, Städel Museum, Frankfurt und wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt.
Ab dem 10. Juli werden die neuen Arbeiten ebenfalls in der Ausstellung 'Serendipity - Vom Glück des Findens' in der Kunsthalle Bielefeld gezeigt und später im begleitenden Katalog publiziert.
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