Galerie Wilma Tolksdorf freut sich eine Auswahl von Arbeiten der Künstler Laurenz Berges, Bernhard Fuchs und Jitka Hanzlová zu präsentieren, die zuvor in einer gemeinsamen Ausstellung im FOTOHOF Salzburg gezeigt wurden. Alle Arbeiten eint der poetische Blick, der sich besonders in der subtilen Lichtchoreografie der Sujets widerspiegelt, sowie das Vermögen der Künstler die spezifische Atmosphäre und das Gefühl des jeweiligen Ortes in das Medium der Fotografie zu transformieren. Die aus dem subjektiven Blickwinkel der Künstler festgehaltenen Szenen des alltäglichen Lebens kondensieren in den Bildern zu allgemeingültigen Aussagen über das menschliche Leben.
In den Jahren 1996 bis 1999 entsteht der Werkzyklus von Laurenz Berges in der weiteren Umgebung von Düsseldorf, Essen und Aachen. Dabei handelt es sich um Vororte im Rheinischen Braunkohlerevier. Während die einzelnen Arbeiten sich durch Ausschnitthaftigkeit und Flachheit auszeichnen, lässt die Werkreihe ein Gesamtbild entstehen, welches weniger mit Nostalgie oder Sentimentalität zu tun hat, sondern vielmehr die typologischen Charakteristika und vor allem die jeweilige farbliche Grundstimmung der Vorstädte herauskristallisieren lässt.
Die Motive für seine Werkreihe "Höfe" fand Bernhard Fuchs in seiner "Herkunftsgegend", im oberösterreichischen Mühlviertel. Die Arbeiten zeigen kleinbäuerliche Betriebe und die umgebende, sich im Wandel der Jahreszeiten verändernde Landschaft. Indem Bernhard Fuchs in diesem Zyklus bewusst auf die Darstellung von Personen verzichtet, rückt er einerseits die Beziehung zwischen Natur und den von Menschen geschaffenen Häusern und Stallungen in den Vordergrund; andererseits thematisieren die Arbeiten die strukturellen und sozialen Veränderungen einer von Bevölkerungsabwanderung gekennzeichneten Gegend.
Jitka Hanzlová beschäftigt sich in ihren Arbeiten nahezu leitmotivisch mit der autobiografisch bedingten Frage nach Identität. In der Werkgruppe "Hier", die 1998 ihren Anfang nimmt und zwischen 2005 und 2010 vollendet wird, widmet sie sich ihrer Wahlheimat Essen und deren Umgebung. Die Aufnahmen von Landschaft, Architektur und Menschen lassen eine Art mentales Portrait vom industriegeprägten Ruhrgebiet entstehen, wobei der doppelte Blickwinkel von Jitka Hanzlová - als Einheimische und Fremde zugleich - stets präsent ist. Dabei entfaltet sich eine wechselseitige Beziehung zwischen der Künstlerin, der fotografierten Umgebung und den Einwohnern, die zu einer Typologie der Region kulminiert: "Hier" ist ein Ort, ist Geschichte, Gegenwart und Zukunft.
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