SEBASTIAN GERSTENGARBE
EXHIBITIONS // 2008 // BERLIN
SEBASTIAN GERSTENGARBE
Galerie Wilma Tolksdorf Berlin presents new works by Sebastian Gerstengarbe which he made during an extended stay in New York.
Sebastian Gerstengarbe's first solo exhibition at Galerie Wilma Tolksdorf in spring 2007 attracted a great deal of attention. Frankfurter Allgemeine Zeitung called the works "rich in Detail" and noted a "concentration of motifs", while the Frankfurter Rundschau was impressed by the "finely wrought and delicate Pictures".
Sebastian Gerstengarbe's works are characterised by a reduction to the essentials. In his pencil drawings, the things he draws, such as telephones, chairs, trees, houses, achieve a enigmatic equivalence.
Sebastian Gerstengarbe's method of working typically consists of two phases. In a first step, he draws sections of everyday rooms and spaces around him - a kind of documentation, like field recordings. Subsequently he manipulates and extends these motifs. Everyday situations and objects suddenly develop their own specific dynamics: sometimes Gerstengarbe condenses his drawings in a surreal way by changing proportions or emphasising certain details, thus giving the places he shows a new charge. In this way, Gerstengarbe directs the beholder's gaze to inconspicuous details of the everyday and creates an aesthetic counterweight to the heedless way with which we usually treat such everyday scenarios.
Even though there are no people in the drawings, the works nonetheless create a strong sense of intimacy. The places drawn by Sebastian Gerstengarbe are clearly inhabited. Above all, in the new works we can find many traces of he artist himself: sometimes with subtle humour, sometimes exaggeratedly, the classic theme of the self-portrait is taken up in numerous variants. We discover it in reflections in windows and tea sets, in hands that draw, or in the drawing of his own view of his lower jaw. In contrast to their predecessors, the new works by Sebastian Gerstengarbe seem lighter and "tidier" (as the artist would call it). And while previously the titles of individual works usually described the motif, now the artist uses the titles to add another layer of interpretation to the works, either laconically (Schwung, Fleischbeschau, Wetterfühlig wegen Splitterbruch) or ironically (Krawallmacher, Unterkiefer, Hero of the Week).
Sebastian Gerstengarbe was born in 1973. He lives and works in Halle/Saale.
Die Galerie Wilma Tolksdorf Berlin präsentiert neue, während eines mehrmonatigen Aufenthaltes in New York entstandene, Arbeiten von Sebastian Gerstengarbe.
Bereits mit seiner ersten Einzelausstellung für die Galerie Wilma Tolksdorf im Frühjahr 2007 erlangte Sebastian Gerstengarbe große Aufmerksamkeit. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bescheinigte den Arbeiten "Detailfülle und motivische Konzentration" während sich die Frankfurter Rundschau von den "filigran-zarten Bildern" beeindruckt zeigte.
Die Werke von Sebastian Gerstengarbe zeichnen sich durch Reduktion auf das Wesentliche aus. In seinen Bleistiftzeichnungen erlangen die dargestellten Dinge, wie etwa Telefone, Stühle, Bäume, Häuser, eine rätselhafte Gleichwertigkeit.
Die Arbeitsweise von Sebastian Gerstengarbe ist durch zwei Phasen gekennzeichnet. In einem ersten Schritt zeichnet er Ausschnitte von ihn umgebenden alltäglichen Räumen und Orten - eine Art Dokumentation, gleichsam wie Field-Recordings. Im Folgenden manipuliert und erweitert er diese gezeichneten Motive. Gewöhnliche Situationen und Gegenstände entwickeln hierbei plötzlich eine spezifischen Dynamik: Sebastian Gerstengarbe verdichtet seine Bilder mitunter auf surreale Weise, indem er Größenverhältnisse verändert oder bestimmte Details betont und somit die gezeigten Orte neu auflädt. Damit richtet Sebastian Gerstengarbe das Augenmerk des Betrachters auf die unscheinbaren Kleinigkeiten des Alltäglichen und schafft ein ästhetisches Gegengewicht zur Achtlosigkeit, mit der wir diesen Alltagsszenarien gewöhnlich begegnen.
Obwohl Menschen in den Zeichnungen nicht vorkommen, erzeugen die Arbeiten dennoch ein starkes Gefühl von Intimität. Die von Sebastian Gerstengarbe dargestellten Orte sind deutlich bewohnt. Vor allem aber finden sich in den neuen Arbeiten immer wieder Spuren des Künstlers selbst: teils subtil-humorvoll, teils karikaturenartig-übersteigert wird das klassische Thema des Selbstportraits in zahlreichen Variationen zitiert. Man entdeckt es in Spiegelungen in Fenstern und Teegeschirren, in beim Zeichnen gezeichneten Händen oder in der Zeichnung des eigenen Blickes in den Unterkiefer. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern wirken die neuen Arbeiten von Sebastian Gerstengarbe lichter und "aufgeräumter" (so würde der Künstler es nennen). Und während die Bezeichnungen der einzelnen Werke früher vorzugsweise das Motiv beschrieben, nutzt der Zeichner heute vermehrt das Medium des Titels, um den Arbeiten lakonisch (Schwung, Fleischbeschau, Wetterfühlig wegen Splitterbruch) oder ironisch (Krawallmacher, Unterkiefer, Hero of the Week) Interpretationsvarianten hinzuzufügen.
Sebastian Gerstengarbe ist 1973 geboren. Er lebt und arbeitet in Halle/Saale.